
Energiespeicher mal anders
Schweizer Pilotanlage für Langzeit-Energiespeicher
Ein unangenehmer Geruch umgibt die neue Tierkadaver-Anlage in Frauenfeld, wo Benjamin Fumey von der Hochschule Luzern die erste Demonstrationsanlage für Langzeit-Energiespeicherung betreibt. Für diese Entwicklung, die mit Natronlauge als Speichermedium arbeitet, wird er heute in Bern mit dem Watt d'Or ausgezeichnet.
Die Anlage speichert überschüssige erneuerbare Energie aus Sommermonaten, indem Wasser aus der Natronlauge verdampft und konzentrierte Lauge zurückbleibt. Im Winter wird diese Energie freigesetzt, um Wärme bereitzustellen. Der geschlossene Kreislauf nutzt chemisch angetriebene Wärmepumpen und ist kostengünstig, da Natronlauge ein Abfallprodukt der Kunststoffindustrie ist.
Die Speicherdichte von Natronlauge ist sechsmal höher als die eines Warmwasserspeichers, und das Medium kann ohne Verluste langfristig genutzt werden. Nach 20 Jahren Forschung werden nun weitere Demonstrationsanlagen in der Schweiz und Deutschland aufgebaut. Ziel ist es, die Technologie marktreif zu machen.